Montag, 12. Oktober 2009

France, je t'aime!

Heute mal zur Abwechslung eine Theaterkritik von meinem engstem Freund Beipflichten (X-Cantantable):

Drei Farben: Blau, Weiß, Rot

Münchner Kammerspiele.
Uraufführung am 28.3.2009,Münchner Kammerspiele.
nach Krysztof Kieslowski
in einer Fassung von Koen Tachelet
Regie: Johan Simons

In "Drei Farben: Blau, Weiß, Rot" geht es um die Umsetzung
der drei zentralen Forderungen der französischen Revolution:
Liberté, Égalité, Fraternité im privaten Leben.
-Freiheit/Blau: Julie verliert ihre Familie bei einem
Autounfall. Sie versucht alle Erinnerungen an ihre
Vergangenheit zu löschen.
-Gleichheit/Weiß: Der polnische Friseur Karol wird reich,
nachdem seine Frau sich von ihm geschieden hat, und zieht
von Frankreich nach Polen. Dort kauft er eine Leiche und
fädelt seinen scheinbaren Tod ein, damit seine Ex-Frau nach
Polen zur Testament-Vergabe kommt. Dort angekommen wird sie
angeklagt ihn getötet zu haben. Alles wegen der Sehnsucht.
-Brüderlichkeit/Rot: Valentine überfahrt einen Hund, dessen
Besitzer ein pensionierter Richter ist und die
Telefongespräche seiner Nachbarn abhört. Es entsteht eine
kritisch freundschaftliche Beziehung zwischen den Beiden.

Die Inszenierung ist eine typische Kammerspiele Aufführung.
Mit lauten Motorgeräuschen und einem in die Bühne
einstürzendes Auto sichert sich der Regisseur Johan Simons
die Aufmerksamkeit des Publikums. Das Bühnenbild ist sehr
schlicht gehalten, das Stück wird nicht von Musik untermalt
und die Köstume sind simpel ausgefallen. Doch genau diese
Umstände geben dem Stück eine gewisse Ernsthaftigkeit und
lassen den Zuschauer genau über die Bedeutsamkeit dieser
drei Grundforderungen nachdenken.
Vernachlässigt unsere Gesellschaft diese Forderung? Ich
denke, ja. Wollen wir uns anstregend um dies zu ändern?
Ich denke, nein. Genau diesen Konflikt zeigt Krysztof
Kieslowski auf und fordert mehr Empathie.

Nächste Aufführung: 17.11.2009 um 19.30 Uhr.
Danke.
Und da wir schon beim Thema Frankreich sind: Morgen am Abend sind Le Corps Mince de Francoise live im Atomic Café zu sehen/hören/erleben. Nun, eigentlich haben die drei Finninen nix mit Frankreich zu tun, außer der Bandname natürlich.
Ich freue mich sehr und berichte in den kommenden Tagen ausführlicher (denn auch Health und Pictureplane sind dabei!)
Au Revoir...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen